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Karl Kersten 1939

Karl Kersten (1909 - 1992) hat im Rahmen der archäologischen Landesaufnahme Schleswig-Holsteins unter anderem den Kreis Steinburg betreut. Die Ergebnisse seiner Arbeit fanden Eingang in das Werk "Vorgeschichte des Kreises Steinburg", erschienen im Karl Wachholtz Verlag 1939.

Kersten widerlegt Hofmeisters These, dass die Kaaksburg ein bedeutender Hafen war. Er belegt dies mit der Ansiedlung Ivenfleth an der Störmündung, die zeitlich mit der Kaaksburg übereinstimmt. Sie liegt heute auf einem Niveau von 70 cm über Normalnull (NN), während die Sohle des Wiesendammes bei der Kaaksburg bei 1 m über NN liegt. Wenn also der Wasserstand damals einen Meter höher gewesen wäre, wie Hofmeister annahm, hätte sich Ivenfleth bereits unter NN befunden.

Kersten schreibt auf Seite 161: "Es lassen sich keine triftigen Gründe dafür anbringen, daß die Wasserverhältnisse der Bekau in der spätsächsischen Zeit von denen der Gegenwart grundverschieden waren, zumal das ganze Gebiet damals sicher noch höher als heute lag und erst infolge der nicht unerheblichen Küstensenkung im Verlauf der letzten 1000 Jahre seine heute verhältnismäßig niedrige Lage über NN erhielt. Wir möchten nun keineswegs in Abrede stellen, daß ein gewisser Schiffahrtsverkehr mit kleinen Fahrzeugen auf der Bekau zur Wikingerzeit möglich war. Bis zum Ende des vorigen Jahrhunderts läßt sich eine Befahrung der Bekau bis eben hinter der Einmündung der Krammbek in kleinen Booten nachweisen. Doch besteht nur geringe Wahrscheinlichkeit dafür, daß der Herrweg an der Bekau sein Ende nahm und sich von hier bachabwärts nach Stade fortsetzte. Da eine unmittelbare Fährverbindung von der Kaaksburg nach Stade zum mindesten sehr unwahrscheinlich ist, steht nichts mehr der Annahme entgegen, daß der alte Heerweg bis Itzehoe durchlief, um sich an der Störinsel mit dem östlichen Heerweg zu vereinigen."

Auch Kersten sah in der Kaaksburg eine sächsische Verteidigungsanlage gegen die Franken. Nachdem diese bei Itzehoe die Esesfeldburg errichtet hatten und damit den Kreuzungspunkt der Heerwege kontrollierten, sollte die Kaaksburg ein weiteres Vordringen nach Norden verhindern.

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